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Re: [railML3] Type of train (goods/passenger) [message #2930 is a reply to message #2927] Wed, 02 March 2022 13:08 Go to previous messageGo to previous message
Dirk Bräuer is currently offline  Dirk Bräuer
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Hallo Milan,

aus unserer Sicht trifft eine Beschränkung auf Nur-Güter- und Nur-Personenzüge auf keine Begeisterung, da sie Mehraufwand auslöst.

Dazu muss ich vorausschicken, dass wir railML bisher nicht streng nach Use-Cases verwenden können, sondern immer wieder auch ein allgemeiner Datenexport im Fokus steht. Das mag mit einer besonderen Stellung zu tun haben, die FBS als recht intensive Planungssoftware "am Anfang der Datenkette" hat - es wird sehr viel exportiert, fast nichts importiert. Wir können jedenfalls nicht erzwingen, dass unsere Exporte nur nach Use-Case verwendet werden bzw. müssten einen allgemeinen Use-Case anbieten; alles andere wäre Realitätsverweigerung und würde nur dazu führen, dass vermeintliches Nicht-Funktionieren wieder zu mehr Supportaufwand führt und auch ein schlechtes Licht auf railML fällt.

Vor diesem Hintergrund ist es für uns erfahrungsgemäß das Wichtigste, Voll- und Leerzüge korrekt trennen zu können. Insbesondere Reisezug-Leerzüge müssen als solche eindeutig identifiziert werden können (sind für Umlauf, Statistik, Trassenbestellungen etc. unverzichtbar, dürfen aber in der Fahrgastinformation nicht erscheinen).

Aus dieser Sicht würden wir mindestens die Arten
Reisezug-Vollzug,
Reisezug-Leerzug,
Güterzug,
Tfz.-Leerfahrt
und alle Kombinationen daraus benötigen.

Ein auch nur vorübergehendes Nicht-Unterstützen einer der Kombinationen stellt uns vor den Mehraufwand, beim Export irgendwie mit den Fällen umgehen zu müssen, die nun einmal theoretisch auftreten können und nicht unterstützt werden: Der Programmierer muss dann entweder eine Fehlermeldung mit Verweigerung des Exports oder ein Überführen in den nächst-verfügbaren unterstützten Fall programmieren. Das ist Mehraufwand, und wenn er nur vorübergehend ist, ist er besonders schwer kommerziell abbildbar. Ein vorübergehendes Nicht-Unterstützen von Güterzügen oder Tfz-Leerfahrten würde bedeuten, dass wir solche Fahrten beim Export erst wieder verbieten müssten mit dem entsprechenden Mehraufwand (Fehlermeldungen in alle Sprachen des GUI übersetzen...). Da der Vergleichsmaßstab für unsere Anwender immer das relativ etablierte railML 2.x ist, können wir uns ein sehr eingeschränktes railML 3 praktisch nicht leisten.

Dass Reisezug/Güterzug und Vollzug/Leerzug an unterschiedlichen Stellen definiert werden, sehe ich nicht als Problem an. Und ja, die Vollzug-/Leerzug-Unterscheidung ist fließend, ein Reisezug kann auch nur teilweise abgesperrt sein. Im Prinzip muss die Absperrung und die Sitzplatzanzahl wieder "wagenscharf" gehen. In diesem Sinne braucht es keine explizite Leerreisezug-Einstufung - ein Leerreisezug ist einer, bei dem kein Sitzplatz freigegeben ist. Es ist halt nur wichtig, relativ leicht einen komplett abgesperrten Reisezug (Leerreisezug) identifizieren zu können, da solche Züge oft auch Betriebsstellen anfahren, die keine Bahnsteige/IBNR/Fahrgastinformation usw. haben und dadurch schnell Importfehler auslösen, wenn sie nicht als Leerreisezüge identifiziert werden.

> ...dass es sich um einen Personenzug oder einen Güterzug handelt.
> ... Diese Aufzählung würde 2 Werte haben: Personen- und Güterverkehr.

Vorsicht: "Zug" und "Verkehr" ist nicht dasselbe. Ein Leerreisezug ist ein Reisezug, aber kein Reiseverkehr. Wenn Ihr das so definiert, muss jedem klar sein (und bitte auch im Englischen klarstellen), ob ein Leerreisezug trotzdem als Reisezug zu kennzeichnen ist (weil es nur nach der Wagenart und nicht nach der Freigabe geht) oder ob er nicht als solcher zu kennzeichnen ist (weil es nur nach Verkehrsart geht).

Und damit kommen wir zu den Kombinationen: Mit einer klaren Definition kommst Du nicht umhin, auch klarzustellen, wie mit gemischten Zügen umzugehen ist. Ja, die gibt es auch heute noch und das nicht zu selten. Eine Definition wie: "Ein Zug ist ein Reisezug, wenn er überwiegend aus Reisezugwagen besteht" wirft nur wieder unangenehme Diskussionen auf wie: "Und was ist bei 50:50?" oder ob ein Post- oder Autotransportwagen als Reisezugwagen zählt (Stichwort Nachtzüge mit Autotransportwagen). Bitte nicht sowas machen!

Ich denke, hier sollten alle Kombinationen zugelassen werden, da diese Informationen sehr allgemeingültig sind, deren Use-Cases mindestens absehbar sind und wir keinen so offensichtlichen und leicht vermeidbaren vorübergehenden Mehraufwand wegen noch-nicht wahrgenommener Use-Cases erzeugen wollen. Und ja, das ist eine relative Meinung und ich halte es trotzdem für richtig, nach Use-Cases vorzugehen. Nur eben wie üblich mit Kompromissen und nicht sklavisch.

Viele Grüße,
Dirk.
 
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